Stephan Gasser
Von der akademischen Theorie zur innovativen Unternehmensgründung
Stephan Gasser legte den Grundstein zu seiner Ausbildung am Piaristengymnasium in Wien, wo er 2004 maturierte. Nach seinem Grundwehrdienst absolvierte er zuerst ein Diplomstudium der Sozial- und Wirtschaftswissenschaften an der Wirtschaftsuniversität Wien (WU) und der University of Texas at Austin mit Spezialisierungen in den Bereichen Corporate Finance und Investment Banking sowie Entrepreneurship und Innovation. Daran schloss Stephan zusätzlich, auch unter dem Einfluss seines Vaters, der selbst viele Jahr als Dozent an der WU tätig war, ein Doktoratsstudium in Sozial- und Wirtschaftswissenschaften als Teaching und Research Associate am Institut für Finance, Banking and Insurance der WU an. Diese Zeit erlaubte ihm, seine Interessen im Finance-Bereich zu verfolgen und wissenschaftliche Arbeiten zu innovativen und zukunftsweisenden Themen wie Krypto-Assets, Entrepreneurial Finance und Investments unter Berücksichtigung sozialer Verantwortung zu verfassen. Ein Highlight waren hier für ihn die Präsentationen seiner Forschungsergebnisse auf einer Vielzahl von Konferenzen weltweit, sogar in den USA, in Australien und in den Vereinigten Arabischen Emiraten. Dabei erhielt er von anderen Forschern wertvolles Feedback und Impulse, die ihm neue Perspektiven eröffneten.
Stephans internationale Erfahrungen, aber ebenso die unternehmerische Tätigkeit seiner Eltern, bereicherten jedoch nicht nur seine wissenschaftliche Arbeit, sondern weckten in ihm auch den Unternehmergeist. Mit der Idee, Businesskunden in verschiedensten Branchen innovative Lösungen zum einfachen Vertragsabschluss mit Endkunden auf Basis von Finanzdaten (Open Banking Data) anzubieten, gründete er 2016 (kurz nach Abschluss des Doktorats mit Auszeichnung) gemeinsam mit Kollegen von der WU und der Modul University das Startup FINcredible. Um die Services anbieten zu können, registrierte sich FINcredible mit der Finanzmarktaufsicht (FMA) als Österreichs erster sogenannter Kontoinformationsdienstleister. Mittlerweile zählen namhafte Unternehmen aus mehreren Branchen zu den Kunden von FINcredible.
Stephan fungierte außerdem als Vorstand des International Business Instituts an der IMC Hochschule für Angewandte Wissenschaften Krems, bis er Ende 2018 zunächst als Senior Lecturer und schließlich als Assistant Professor in Finance an die WU zurückwechselte. Seine Aktivität im akademischen wie im unternehmerischen Bereich verschaffte ihm wertvolle Einblicke in die Praxis der Finanzbranche. Dadurch konnte er Theorie und Praxis eng miteinander verbinden und beides speziell in den Unterricht einfließen lassen, etwa in Form von Fallbeispielen und unter Berücksichtigung teils tagesaktueller Entwicklungen.
Inzwischen ist Stephan Gasser allerdings vollständig in der innovativen Unternehmenswelt angekommen und konzentriert sich ausschließlich auf seine Rolle als Managing Director für Product & Information bei FINcredible. Er befasst sich mit Themen der strategischen Unternehmensführung, mit der operativen Führung im Bereich der Produktentwicklung, mit dem Vertrieb an Großkunden sowie der Repräsentation nach außen. Auch Investor Relations spielen eine Rolle, seit 2019 ist der Kreditschutzverband von 1870 (KSV1870) als strategischer Investor bei FINcredible mit an Board.
Besonders stolz ist Stephan auf die Möglichkeit der Zusammenarbeit bei FINcredible mit seiner jüngeren Schwester Valentina Gasser, LL.M. (Notariatskandidatin, ebenfalls Absolventin des BG8) als Datenschutzbeauftragter.
Seit 2022 betreibt FINcredible des Weiteren mit FINcode d.o.o auch eine 100-prozentige Tochter für die Software-Entwicklung in Belgrad, Serbien.
Seine Aufgabe als Geschäftsführer bedeutet für Stephan täglich aufs Neue Erfüllung, erlaubt sie es ihm doch, sowohl strategische Weichen zu stellen als auch die Umsetzung konkreter Projekte voranzutreiben.
Stephan Gasser ist auch leidenschaftlicher Familienmensch – Wochenenden und Urlaube gehören Partnerin Irene und den Söhnen Konstantin (5) und Alexander (1) – und sportbegeistert: tauchen und schnorcheln in tropischen Gewässern, Wassersport im gemeinsamen Sommerurlaub an einem Kärntner See, im Winter skifahren. Die Zeit in der Natur ist für Stephan besonders wichtig, da sie ihm und seiner Familie Entkoppelung vom Alltag und Raum für Entspannung und gemeinsame Erlebnisse bietet, auch wenn das Firmenhandy natürlich immer in Griffweite ist.
Seine eigene Schulzeit am Piaristengymnasium ist Stephan nach wie vor in bester Erinnerung. Besonders dankbar ist er seinem Klassenvorstand Prof. Susanne Groß, die ihn mit ihrem Enthusiasmus für die Mathematik inspirierte – auch wenn er sich damals noch kaum vorstellen konnte, eines Tages im Finanzbereich zu promovieren. Ebenso prägte Dr. Wildner, der damalige Direktor des Piaristengymnasiums, mit seiner Empathie und seinem Weitblick die Schulzeit für Stephan maßgeblich.
Stephan denkt ebenso gern an die Winter- und Sommersportwochen zurück. Auch die Frankreichreise und die Wallfahrt nach Mariazell inkl. Übernachtung im Heu waren für ihn echte Highlights. In Erinnerung bleiben ihm außerdem der immer starke Zusammenhalt der Klassengemeinschaft sowie die diversen kleinen und mittelgroßen Streiche im Schulalltag („… ich sag nur Schneeballschlacht, schöne Grüße an die anderen Klassen“) bzw. natürlich auch am „letzten Schultag“.
Mit einigen Klassenkollegen und auch mit ehemaligen Schülern aus anderen Klassen ist Stephan über die Jahrgangsgrenzen hinweg und auch 20 Jahre nach der Matura heute noch in regelmäßigem Kontakt. Man lernt am Piaristengymnasium also nicht nur fürs Leben, sondern kann auch Freundschaften fürs Leben schließen.
Fotocredit Porträtbild: © Anna Rauchenberger